Posts mit dem Label Bildung werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Bildung werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 10. September 2010

Der Islam, das Fastenbrechen und die Offenbacher CDU

Die Offenbacher CDU-Fraktion hat vor wenigen Tagen ein inhaltlich nettes, wenn auch an konkreten Aussagen armes Integrationspapier herausgegeben. Deren Fraktionsvorsitzender Peter Freier weiß aber als PR-Profi und ehemaliger Journalist: Entscheidend für den berühmten  "Nachrichtenwert" ist ist nicht nur, was jemand sagt, sondern wer es sagt. Hätten SPD, Grüne oder FWG ein solches Papier lanciert, würde es wahrscheinlich auf der virtuellen Ablage P der Journalisten verschwinden. Doch für die Offenbacher CDU, auch für ihren Fraktionsschef, ist das Papier nichts anderes als ein radikaler Kurswechsel.

Noch 2005 stimmte die CDU geschlossen für einen von ihr eingebrachten Antrag, der letztlich, die Religionsfreiheit berührend, zum Verfassungsbruch aufrief. Darin heißt es:  "Der Magistrat wird beauftragt, durch baurechtliche Voraussetzungen den Bau weiterer islamischer Moscheen und Gebetshäuser über den jetzigen Bestand hinaus zu verhindern und der Stadtverordnetenversammlung jeweils zur Beschlussfassung vorzulegen." Dabei hatten Mitarbeiter der Stadtverwaltung herausgearbeitet, dass es sich bei Moscheen um so genannte "privilegierte Bauten" handelt, die eine Gemeinde, gar nicht verhindern kann, selbst wenn sie es will. Insofern ist es durchaus beachtlich, wenn die CDU in ihrem neuen Papier "die Religion als Komponente erfolgreicher Integration wahrnehmen will", einen Effekt den der liberale Kulturdezernent Ferdi Walther schon in den 80er Jahren beschrieb, anstatt Pseudo-Lösungen für gesellschaftliche Konflikte zu offerieren. Für die Offenbach Union ist dieses offene Anerkenntnis auch angesichts vergangener Kampagnen ein Quantensprung.

In den letzten Tagen konnte ich zwei mal dem IFTAR, dem Fastenbrechen beiwohnen. "Im Islam ist das Fastenbrechen der abendliche Abschluss eines Fastentages während des Ramadans mit dem Abendgebet bei Einbruch der Dunkelheit. Traditionell wird als erstes entweder eine Olive oder eine Dattel gegessen. Das Id al-Fitr am Ende des Ramadans beendet das Fasten dann ganz." (Wikipedia). Und Datteln und mehr essen.

Einmal mit 500 Muslimen, tanzenden Derwischen (leider ohne brauchbares Foto), dem "politischen Offenbach", u.a. Peter Freier;-) und s.u. Nadine Stockmann (SPD), bei einer Veranstaltung von vier sehr unterschiedlich ausgerichteten Moscheegemeinenden nahe des Marktplatzes; es war eine sehr großes Fastenbrechen, aufgrund seiner Größe könnte es mancher Zartbeseitete als Bedrohung empfunden haben, wenn es auch ein wunderbar friedliches Ereignis war, bei dem sich die Veranstalter mühten, parallele Gesellschaften zusammenzubringen.


Ein andermal mit den Liberalen Bedrettin Yesirci und Dominik Schwagereit beim konservativ ausgerichteten Offenbacher Bildungs- und Kulturverein. Genau hier zeigte sich, was der für die CDU bemerkenswerte Satz "Die Religion als Komponente erfolgreicher Integration wahrnehmen" heißt. Ich denke die Bilder aus dem Bildungszentrum zeigen mehr als Tausend Worte.




Die Ausstattung war ebenso beeindruckend wie die Schilderungen über die Erfolge der Bildungsarbeit. Viele der Kinder gehen sehr erfolgreich ihren Bildungsweg!

PS: Lediglich ein kleines Einfallstor für alte Einfallslosigkeit hält sich die Christenunion offen: "Sportvereine, die sich nur einer  Nationalität oder Ethnie verschrieben haben, können diesen Anspruch ("Toleranz und Verständnis der überwiegend jugendlichen Migranten für die Gesellschaft ") nicht erfüllen." Es war Freier selbst, der laut Offenbach-Post auf einem CDU-Parteitag seinerzeit die Förderung solcher Vereine in Frage stellte. Dabei unterliegen selbst Mitglieder solcher Vereine dem von der Union selbst formulierten Effekt, dass das gemeinsame Anerkennen von verbindlichen Regel bei Sportkonflikten" beispielgebend für eine "faire und geregelte Bewältigung von Integrationskonflikten" sein kann. Auch wenn wir uns sicher alle eher multiethnische Vereine wünschen.

Sonntag, 11. Januar 2009

Frühstücken mit Nicola


Heute frühstückten 30 Liberale sowie Freunde, Interessenten und Beobachter der Offenbacher FDP mit der Frankfurter Landtagsabgeordneten Nicola Beer im Best Western Macrander am Kaiserlei. Frei nach dem Motto "andere Städte - gleiche Nöte". Denn in Frankfurt ist in manchen Stadtteilen der Anteil "bildungsferner Schichten", die wir zu "bildungsnahen Schichten" machen müssen, ähnlich hoch. Unser Schulderzernent Paul-Gerhard Weiß warb daher noch mal eindringlich für seinen Vorschlag soziostruktureller Kriterien für die Zuweisung von Lehrern und auch Mitteln für schulische Infrastruktur. Denn in Städten wie Offenbach müssen die Schulen ganztagsfähig gemacht werden, was auch große bauliche Konsequenzen mit sich bringt. Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig: gutes Frühstück und gute Politik gehören zusammen.

Hier die Fotos vom Frühstück, die mal wieder überzeugend zeigen, dass Photograph für mich eine falsche Berufswahl gewesen wäre.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Mehr Lehrer bei schwieriger Stadtstruktur

Offenbach wächst. Dies bringt aber auch handfeste Probleme mit sich, die keiner leugnen kann, der mit offenen Augen durch die Stadt geht. Mein Motto lautet daher: BILDUNG. BILDUNG. BILDUNG.

Im Land setze ich michdeshalb für das Modell einer gebührenfreien „Kinderschule“ ein. Um das letzte Kindergartenjahr pädagogisch aufzuwerten. Und um die Niveaus der Kinder bis zur Einschulung anzugleichen. Zum Nutzen aller. In Offenbach haben wir daher ein umfangreiches Schulsanierungsprogramm aufgelegt.

Es ist ein unheimlicher Kraftakt. Aber er ist nötig, um
• die Gebäude wieder in Schuss zu bringen,
• die Schulen ganztagsfähig zu machen,
• Fachunterricht nach aktuellen Standards
durchführen zu können,
• eine attraktive Lernumgebung zu schaffen und
• den Standort zu stärken.

Für die Schulgebäude ist die Stadt zuständig. Für mehr Lehrer das Land. Und die brauchen wir. Gerade in Offenbach. Eine Grundschulklasse etwa in der Offenbacher Innenstadt benötigt schon aufgrund des viel höheren Anteils an Kindern aus Migrantenfamilien eine intensivere, individuelle Betreuung als eine Grundschulklasse in Bad Homburg.

Die Lehrerzuweisung durch das Land muss also auch so genannten „soziostrukturellen Kriterien“ entsprechen. Dann wird Hessen bei Tests wie PISA auch insgesamt besser abschneiden.