Montag, 9. Februar 2009

Das KJB-Gen: So treten Sie richtig zurück, Herr Glos!

So einfach ist das Ganze: Ich schreibe an den guten Paul-Gerhard Weiß, meinen Kreisvorsitzenden, einen Brief. "Lieber Paul-Gerhard, 2 schwierige Wahlkämpfe liegen vor uns. Zur Glaubwürdigkeit gehört auch, vor der Wahl genau zu wissen, welche Personen nach der Wahl für führende Ämter zur Verfügung stehen. Da ich jetzt auf die 50 zugehe, entspricht es nicht meiner Lebensplanung länger als bis 2011 Vorsitzender der FDP-Fraktion sein. Ich bitte Dich, mich daher von meinen Aufgaben als Fraktionsvorsitzender zu entbinden. Dein Oliver Stirböck". Er kann mich zwar weder entbinden, noch binden. Aber wenn Paul-Gerhard die Entbindung ablehnt, weiß ich ganz sicher, dass dann schon bald jemand anders an meiner Stelle sitzt. So stellt sich der geneigte Bürger und Leser dieser Zeilen wahrscheinlich Politik vor. Denn so spielt die Bundesregierung sie uns gerade vor.

Da lobe ich mir doch lieber wie Rücktritte in Bieber zelebriert werden. Vorgestern Nacht etwa. Bei der Fassnachtssitzung der KJB. Nun gut, es war keine wirkliche Überraschung. Der langjährige "Präsi" Martin Jäger beendete seine Amtszeit - übrigens nicht ohne nochmal auszuteilen - diesmal traf es nicht mich, sondern die Lieblingsgegner der Fassnachter: "Seit vielen Jahren kommt Oliver Stirböck mit einigen Freunden zur Sitzung und einmal habe ich gesagt, die FDP hat hier bei der Sitzung mehr Sitze als in jedem deutschen Parlament. Das hat sich jetzt ja grundlegend geändert. In wenigen Jahren darf ich das wohl über die SPD sagen". Sozialdemokraten haben es nicht leicht bei der Bieberer Fassnacht. Auch dann nicht, wenn sie mit Stephan Färber immerhin einen ehemaligen KJB-Präsi stellen. Ob mit Spitze an die SPD oder ohne Spitze: der orkanartige Beifall, nachdem KJB-Sprecherin Josepha Götz sich bei Martin bedankte, war verdienter Lohn für 4 harte Jahre Arbeit und ein großartiges Präsidium. Auch Juso Hajo Sbick vom Kjb-Leitungsteam wird natürlich gelacht und geklatscht haben.

Meine Berührungspunkte mit der KJB in der Jugend waren eher gering. Ich dürfte 16 gewesen sein als mein Schulfreund, der spätere "Großkreuzträger" der KJB, Norbert Wameling, mich mal bat, meine Stereoanlage zum sonntäglichen Tanztee (?) mitzubringen. Die Anlage hielt keine 5 Minuten durch und ich ging besorgt nachhause.

Wahrscheinlich rund 15 Jahre später besuchte ich erstmals die KJB-Fassnachtssitzung, neugierg - aber ohne größere Erwartungen. Wer aber die Begeisterung sieht, mit der rund 50 Aktive Jahr für Jahr eine Sitzung auf die Beine stellen, bei der sie Fassnacht, Party und die KJB geradezu zelebrieren und damit 2 mal den Saal des Pfarrheims füllen, wird zweifelsohne mitgerissen und zur Erkenntnis kommen in seiner Jugend vielleicht doch etwas verpasst zu haben;-) Zumal der von der Stadt an die KJB verliehene Ferdinand-Kallab-Preis verrät, dass ihr Engagement noch weit über die Sitzungen hinaus geht. Andernorts ist Fassnacht manchmal eine fast ernst, sogar bierernst daherkommende Veranstaltung - die Fassnachtssitzung der KJB versprüht hingegen Leichtigkeit, Frische und Freunde - wie es vielleicht nur eine Jugendsitzung kann.

Nur eine Jugendsitzung? Kommenden Samstag ist die Sitzung der IgBiF, das ist so was wie die FDP der Jungen Liberalen. Die Seniorenorganisation. Ebenso wie bei der FDP in Hessen ist dort Generationenwechsel angesagt: So treten nach ihrem letztjährigen KJB-Abschied erstmals die 5 Jahreszeiten wieder auf. Und Markus Gesser erlebt 5 Jahre nach seinem Kjb-Präsi-Rücktritt seine Reinkarnation als IgBiF-Sitzungspräsident und Nachfolger seines Vaters, der - zumindest so lange ich denken kann - Glanz in die Bieberer Fassnacht gebracht hatte. Gell Martin, so sehen Comebacks aus. Wir warten drauf.

Aber nicht in allen Fällen hoffen wir auf Comeback-Kids: Herr Glos, ich wünsche Ihnen einen angenehmen Ruhestand. Lassen Sie ihn bitte nicht zum Unruhestand werden!

Link zum letztjährigen Bericht

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen