Dienstag, 11. Mai 2010

Zwischenruf: Keine falschen Loyalitäten - nur Ampeln können die FDP vor Merkel schützten!

Anfang des Jahres habe ich Schwarz-gelb als großes Missverständnis bezeichnet. Spätestens jetzt ist jede Hoffnung auf ein "bürgerliches Projekt" mit dem zu erwartenden Wahlausgang in NRW dahin.

Meine - etwas provokative - These: will sich die FDP in Berlin jetzt nicht selbst marginalisieren, muss sie dafür sorgen, dass sie in den Ländern möglichst flächendeckend Koalitionspartner wird - am besten schon jetzt im Schlüsselstaat NRW und am besten immer ohne CDU. Denn wenn Merkel die FDP inhaltlich klein halten will, muss die FDP die Union in den Ländern marginalisieren. Nur Ampeln können die FDP vor Merkel schützten.

Das könnte eine Win-Win-Win-Situation werden: Die SPD schwächt Merkel, die Grünen können sich von Volksfront-Koalitionen lösen. Und die Liberalen erhöhen ihren Einfluss auf die Koalitionspolitik auf Kosten der Union.

Ich kenne selbst aus meiner Heimatstadt die "aus der Not geborene", weil nicht angestrebte, realexistierende "Ampel" zu gut, um sie als Modell zu anzupreisen. Ich kann andererseits aber auch nicht verstehen, dass in einer Zeit, in der die ideologischen Unterschiede der Parteien teils bis zur Unkenntlichkeit verwischen, Koalitionen nur mit einer Partei möglich sein sollen. Wahrscheinlich versucht die Politik insgesamt, die - im Vergleich zu den 50er-70er Jahren - veschwommenen ideologischen Grenzen durch umso lautere rhetorische Demarkationslinien künstlich hochzuzüchten.
 
Meine Sozialprognose für die Liberalen: Die FDP taktiert, statt strategiert und hofft in NRW auf den Ypsilanti-Effekt. Flächendeckend kommt es zu großen Koalitionen und Linksbündnissen. Merkel wird die FDP in Berlin dauerdüpieren und  die sozialkonservative Republik ausrufen. Guido darf ins Ausland fahren und seine Partei ein bisschen rumpelstilzen lassen.


Lieber Guido, keine falsche Loyalität zu Frau Merkel!

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