Dienstag, 13. Januar 2009

Dinner mit Dirk

Fast 30 Teilnehmer eines Fundraising-Dinners im Macrander Best Western am Kaiserlei spülten nicht nur einen 4-stelligen Betrag für den Landtagswahlkampf in die Kasse, sondern spiegelten auch die herrschende Euphorie in Hessen im wider. Dirk Niebel bezeichnete die "Investition" der Teilnehmer als gute Investition für Hessens Zukunft. Der FDP-Politiker beklagte, dass die Linke die Bankenkrise dazu zu nutze, um der Funktionsfähigkeit des marktwirtschaftlichen Systems in Frage zu stellen. Es habe sich aber um Staatsversagen gehandelt, nicht um Marktversagen. Denn der Staat habe es versäumt, geeignete Rahmenbedingungen etwa für Hedge-Fonds zu setzen. Diese wurden übrigens in Zeiten der Rot/Grünen-Koalition eingeführt. Die FDP-Fraktion hatte schon 2004 Rahmenbedingungen gefordert...

Dirk und ich, vor allem er, er sagt, vor allem ich, gehörten Anfang der 90er bei den rituellen Empfängen der FDP-Bundestagsfraktion für die Jungen Liberalen zu den Chefkritikern der Bundestagsfraktion, die damals unserer Auffassung nach in der Koalition mit der CDU zu wenig Profil zeigte. Eigentlich habe ich mich des öfteren gefragt, warum die Bundestagsfraktion immer die JuLis empfing. Das war in jenen Jahren für die Fraktion nicht vergnügungssteuerpflichtig. Ein Stück weit Masochismus muss schon dazugehört haben, einmal im Jahr von wichtugtuerischen Jungliberalen Watschen abzubekommen. Wahrscheinlich hat man das aber nicht so ernst genommen und sich gesagt: das wächst sich schon aus. Und in der Tat: Mitte/Ende der 90er wurde ich zum Fan des damaligen FDP-Fraktionschefs Hermann-Otto Solms. Er ist ein kluger Stratege und ein intellegenter Fachpolitiker. Eben nicht der Lautsprecher, den wir JuLis Anfang der 90er zur Abgrenzung von der Union gerne an der Spitze der Fraktion gesehen hätten.

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